Anbaugebietsprüfung für Biogas (AGB)

Die Anbaugebietsprüfung für Biogas (AGB) ist das Biogas-Sorten Prüfsystem „in der Region für die Region“. Hiermit wird das regionale Leistungsvermögen von Maissorten zur Biogasproduktion getestet. Es werden nur Sorten geprüft, die über die nationale Wertprüfung in Deutschland zugelassen wurden, in der EU-Biogassortenprüfung (EUB) überdurchschnittliche Leistungen gezeigt haben oder sich beim Landwirt bereits als Biogasmais bewährt haben. Die Darstellung der Ergebnisse erfolgt nach Anbaugebieten und weitergehenden Zusammenfassungen regional und/oder überregional (Großraum) bzw. bundesweit.

Abbildung: Die grünen Punkte im Hintergrund stellen die Standorte der in Betrieb befindlichen Biogasanlagen und Satelliten-BHKWs in Deutschland auf Postleitzahlebene dar (Quelle: DBFZ 2012). Die Anbaugebiete [1 bis 22] für Mais sind durch unterschiedliche Farben gekennzeichnet. Die farbigen Punkte (gelb, blau, orange, pink) stellen die Versuchsstandorte für Biogas dar.

EU-Biogassortenprüfung (EUB)

Die EU-Biogassortenprüfung (EUB) stellt eine Vorprüfung für die Anbaugebietsprüfung für Biogas (AGB) dar.

In der EUB werden nur Sorten geprüft, über die keine oder unzureichende Informationen bezüglich Anbaueignung und Ertragsleistung als Biogasmais unter den Klimabedingungen der Bundesrepublik Deutschland vorliegen. Es handelt sich um Sorten, die in einem EU-Land zugelassen wurden oder zur Zulassung anstehen.

Biogas Sorten prüft die Maissorten in den verschiedenen agroklimatischen Regionen, da wo die Biogasanlagen stehen!



Großräume Anbaugebietsprüfung Biogas (AGB)

Großräume Anbaugebietsprüfung Biogas (AGB)

BIOGAS SORTEN WISSEN

  • Anteil Maisfläche für Biogasnutzung
    Deutsche Biogasanlagen nutzten 2015 ungefähr ein Drittel der deutschen Maisanbaufläche, was einem Anteil von 0,25 % an der globalen Maisfläche bzw. von 0,02 % der weltweiten Landnutzungsfläche entspricht. Diese Fläche ist zu gering, um Auswirkungen auf die globalen Rohstoffmärkte zu verursachen.
  • Fläche für Teller, Trog und Tank
    Auf deutschen Ackerflächen wird neben Futter- und Lebensmitteln auch Biomasse für die Energieerzeugung angebaut. Da die Anbaufläche begrenzt ist, steigen infolge von Flächenkonkurrenz und -verknappung die Preise für Futter- und Lebensmittel, so die These in der medialen Debatte. Langfrist-Untersuchungen können diesen Zusammenhang nicht bestätigen und kommen zu einer anderen Einschätzung. Der Sachverhalt ist jedoch sehr komplex und kann nur über den globalen Blickwinkel bewertet werden.
  • Biogas als Ersatz für fossile Energie
    Im Bereich der Energie- und Klimapolitik hat Mais als Nachwachsender Rohstoff zunehmend weltweit an Bedeutung gewonnen. Hintergrund ist die unterschiedliche Bewertung der fossilen Reserven und des Ziels die Treibhausgas(THG)-Emissionen, die fast überwiegend aus der Verbrennung von fossilen Brennstoffen und Industrieprozessen stammen, nachhaltig zu reduzieren. Dieses ist durch den Ausbau regenerativer Energiequellen zur Stromerzeugung möglich. Die Vergärung von Biomasse zu Biogas ist hierbei ein wichtiger Part. Biogas kann neben der Stromproduktion flexibel gespeichert werden, die Abwärme als Heizenergie und das Biomethan für die Mobilität in Fahrzeugen genutzt werden.
  • Biogasmais ist effizient
    Der auf Frischmasse bezogene Substrateinsatz in Biogasanlagen setzt sich zu 53 % aus nachwachsenden Rohstoffen (NawaRo), 43 % aus tierischen Exkrementen, 4 % aus Bioabfall und unter 1 % aus industriellen und landwirtschaftlichen Reststoffen zusammen. Der „energiebezogene“ Einsatz von NawaRos liegt, bedingt durch deren höhere Gasausbeuten bei rund 82 %, wohingegen tierische Exkremente nur zu 14 % beitragen. Der frischmassebezogene Anteil von Mais an den NawaRos in Höhe von 73 % zeigt jedoch nicht die Effizienz der Pflanze auf. Mais beansprucht nur 54 % der Anbaufläche zur Erzeugung der Biomasse. Höhere Biogasausbeuten lN kg-1 oTM und höhere Gesamttrockenmasseerträge dt ha-1 von Biogasmais werden zukünftig die Ökoeffizienz weiter erhöhten.